Über einen Zeitraum von 2 Jahren habe ich gemeinsam mit vielen Brummern nach den möglichen Ursachen des Brummtons partizipativ geforscht und mühevoll Puzzleteile zusammen getragen.
Ich habe die Ergebnisse zusammengefaßt und sie dann Betroffenen zum Lesen gegeben. Alle Einwände, Verbesserungen und Ergänzungen habe ich wieder eingearbeitet und so entstand nach und nach mein eBook "Mögliche Ursachen des Brummtons". Es ist in der endgültigen Version im Shop auf dieser Seite zu bestellen:
zum eBook: Mögliche Ursachen des Brummtons
Wer selbst nach den Ursachen des Brummtons suchen möchte oder seine eigenen Vermutungen bestätigen will, der ist herzlich eingeladen hier auf diesen Seiten oder im eBook zu stöbern. Interessant ist natürlich die geografische Verteilung des Brummtons in Deutschland. Diese Karte zeigt, wo der Brummton besonders häufig quält.
Das Projekt mit der beliebten Karte zum Eintragenlassen eigener Brummtonorte habe ich jedoch beendet: Brummton in Deutschland
Anmerkung: Ein Ton von 50 Hz (das klingt so tief, wie das Brummen von alten Stromkästen oder so, wie wenn man über den Hals einer Weinflasche bläst) entspricht in der Frequenz einer Geschwindigkeit bei Drehung von 3000 Umdrehungen pro Minute. Um sich das vorstellbar zu machen, kann man grob über den Daumen sagen: etwa doppelt so schnell, wie eine Waschmaschine schleudert oder die mittlere Geschwindigkeit eines normalen Automotors. Betroffene, welche eine Frequenz des tiefen Brummes bestimmen können, geben mehrheitlich den Bereich von 50-65 Hz an. -> Ergebnisse meiner Umfrage
In der Regel ist der Brummton nicht zu hören, wenn man das Haus verläßt, darum werden im allgemeinen die Schallquellen oder Vibrationsauslöser zuerst im Haus vermutet.
oft vermutete Schallquellen:
große Ventilatoren Belüftungs- und Klimaanlagen
Kühlschränke
Waschmaschinen im Schleudergang
Stereoanlagen
langsam drehende Turbinen
Generatoren
oft vermutete Vibrationsquellen: (Körper- oder Trittschall)
Geothermie-Anlagen
Industrieanlagen z.B. Rollenfließbänder
Windkraftanlagen (WKA)
Pumpen und Pumpstationen z.B. Wärmepumpen
Heizungsanlagen und Heizkraftwerke
Wasser- Öl- und Gasleitungen
(Diesel-) Motoren von LKWs, Schiffen
Autobahn- und Schienenverkehr
vermutete Elektromagnetische Wellen:
Mobilfunk, Richtfunk, W-LAN (wireless local area netwok), CB-, Amateur- und BOS-Funk
Radar
Stromleitungen, Hochspannungsleitungen, Transformatoren, Umspannwerke
ELF-Wellen
militärische Anlagen
Anmerkung: Unter Tips schreibt Chris im Beitrag #5 lesenswerte Erfahrungen mit W-LAN
Betroffene hören oft das nächtliche tiefe Brummen alleine. Hinzu gebetene Familienmitglieder und Freunde hören das Brummen nicht. Da ist der Wunsch, den Brummton zu aufzunehmen und zu messen natürlich und naheliegend. Die Niedersächsische Gewerbeaufsicht schreibt zur Messung von tieffrequenten Geräuschen ganz treffend: "Die Wahrnehmung von Geräuschen mit überwiegenden Anteilen im Frequenzbereich zwischen 10 und 90 Hz (tieffrequente Geräusche) kann durch die im Immissionsschutz im Regelfall anzuwendende A-Frequenzbewertung nicht ausreichend abgebildet werden. Häufig beginnt die Belästigung schon bei Überschreitung der Hörschwelle. Das Hörempfinden ist in diesem Frequenzbereich jedoch nicht mehr ausgeprägt. Es stehen eher andere Empfindungen wie z. B. Ohrendruck, Dröhn- oder Schwingungsgefühle und Verunsicherungsgefühle im Vordergrund. Hinzu kommt, dass tieffrequenter Schall, sofern er nicht ohnehin durch Körperschall übertragen wird (siehe auch Erschütterungen), beim Übergang in Gebäude nur wenig abgeschwächt wird und in geschlossenen Räumen mit gebräuchlichen Abmessungen sogar resonant verstärkt werden kann. Verursacher tonhaltiger, tieffrequenter Schallimmissionen sind vorwiegend industrielle Quellen, wie z. B. Ventilatoren, langsam laufende Verbrennungsmotoren, Brenner, Siebe, Mühlen und Schwingförderanlagen aber u. U. auch Verkehrswege." (Quelle, Hervorhebung durch mich)
Es gibt eine DIN zur einheitlichen Messung und Beurteilung von tieffrequenten Geräuschen wie dem Brummton: Sie heißt DIN 45680. Ich möchte jedoch davon abraten, sich an die Immissions- und Lärmschutzämter zu wenden. Nach meiner Erfahrung haben Messungen nur in extrem seltenen Fällen zu einer Lösung geführt. Zu einer Messung würde ich nur raten, wenn ein Ort vorliegt, an dem JEDER Mensch einen Brummton hören kann UND der Brummton auf beiden Ohren gleichstark gehört wird.